Dienstag, 2. Oktober 2012

Kritik "Hoboken Hollow"

Meine Freundin und ich dachten uns gestern Abend, "Wie wäre es mit einem guten Horrorfilm?". Also sind wir zur örtlichen Videothek und haben uns einen Film aus der Abteilung für über 18-jährige geholt. Der Klappentext klang super gut, die Bilder auf der Hülle sahen auch viel versprechend aus, und so entschieden wir uns für "Hoboken Hollow".

"Hoboken Hollow" ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 2005. Drehbuch und Regie sind von Glen Stephens, in den Hauptrollen sind Jason Connery, Dennis Hopper und Michael Madson zu sehen. Der Film hat eine Spielzeit von 94 Minuten ist Freigegeben ab 18 Jahre. Wie so oft, wird auch bei diesem Film behauptet er basiere auf eine wahre Begebenheit.

Kurze Inhaltsangabe:
Trevor ist ein ehemaliger Soldat, der den Afghanistan-Krieg überstanden hat. Aufgrund der grausamen Bilder, die er erlebt hat, kann Trevor nicht schlafen und ist immer noch mit dem Terror des Krieges konfrontiert. Als er bei der Durchreise durch Texas eine Autopanne hat, gerät er an die sadistische Familie Brodrick. Diese hält vorbeifahrende, trampende und gefangene Touristen als Sklaven, um sie zur Arbeit auf ihrem Bauernhof zu zwingen. Eine falsche Frage oder Antwort wird mit dem Tode bestraft. Trevor erlitt selbst durch Folter und Verhör hinter den feindlichen Linien ein schweres Trauma. Als sie ihn daran erinnern, rastet er aus. Trevor befreit sich und nimmt den Kampf auf.

So oder so ähnlich klang der Klappentext und versprach mir im Grunde schreckliche Bilder aus dem Krieg, Verfolgungen in der Einsamen Landschaft Texas, spektakuläre Fluchtversuche und überhaupt viel Blut.
Die Verfolgungsjagten der Familie Brodrick waren wenig spektakulär, sogar langweilig und boten keinerlei Spannung. Schon vorher konnte man sagen wen sie wieder bekommen und wen nicht. Auf Trevors Trauma wurde im Verlauf des Films nicht wirklich eingegangen. Die Fluchtversuche wurden entweder direkt vereitelt oder waren klar durchschaubar. Es gab viel Blut, so viel Blut, dass es das ganze schon wieder unrealistisch machte. Zwar gibt es in dem Film viele Wunden, die auch gut realistisch aussehen, dafür ist alles weitere schlecht gemacht. Abgetrennte Gliedmaßen sehen nur aus wie Gummi, Kunstblut fließt in viel zu großen Mengen und die komischen Pusteln auf dem Gesicht von Frau Brodrick sind zu erkennbar aufgeklebt.
Wir haben den Film in deutscher Synchronisation angesehen, welche den Film noch weiter verhunzt. Klischee-artige Einführung in bester Western Manier, Betonungen wie in schlechten Pornofilmen und gelangweilte Stimmen tragen zur Belustigung, aber nicht zur Spannung bei.

Alles in allem lässt sich sagen: Gute Idee sehr schlecht umgesetzt.
Ich kann diesen Film nicht empfehlen, es sei denn man möchte etwas zum lachen, ein paar wenige gut gemachte Bilder, aber legt keinen Wert auf Spannung.

Bis dahin
Eure Miff

Montag, 1. Oktober 2012

Shades of Grey

"Ich schlafe nicht mit jemandem. Ich ficke- hart!"



Das als einleitenden Satz. Ich lasse ihn erst einmal so dahingestellt. Es ist das Zitat aus den beiden deutschsprachigen Büchern der Reihe "Shades of Grey" von E.L. James, welches sich am besten einprägt. Gesagt wird es von dem Multimillionär, Mr. Sadistisch Abgefuckt Christian Grey.
Vielleicht ist der Satz als Einleitung etwas provokant, aber so ist auch das Buch, es spaltet die Meinungen auch provokanteste Art und Weise. Doch fange ich wie gewohnt am Anfang an.

"Shades of Grey" ist ein dreiteiliger Roman von E.L. James, die Engländerin wurde 1963 in London geboren.  Entstanden ist die BDSM-Story um Anastasia Steele und Christian Grey durch eine Fanfiction zur Twighlightsaga im Internet, welche unter anderem Synonym veröffentlicht wurden. Damals waren die Protagonisten noch Bella und Edward. (Gott sei dank wurde dies geändert und weiterentwickelt) Nachdem zu "Fifty Shades of Grey" gewechselt wurde, erschien das erste Buch in einem kleinen australischen Verlag und wurde durch Mundpropaganda zum Bestseller.



Ich fasse kurz zusammen worum es geht, und werde euch dabei sicher nicht spoilern.

Die 21-jährige Literaturstudentin Anastasia Steele vertritt eine Freundin und fährt für sie zu einem Interview für die Schülerzeitung. Dort lernt sie den 27-jährigen Unternehmer und Milliardär Christian Grey kennen und fühlt sich gleich von ihm angezogen. Nach und nach übernimmt Grey die vollständige Kontrolle über Steeles Gefühlswelt. Als sie ihn näher kennen lernt, erfährt sie, dass seine sexuellen Neigungen Bondage, Dominanz und Sadismus beinhalten und dass sehr schlimme Erfahrungen in seiner Kindheit ihn zutiefst traumatisiert haben. Obwohl sie zuvor noch nie mit einem Mann geschlafen hat, lässt sie sich immer mehr auf seine experimentellen BDSM-Spiele ein und hofft letztlich auf eine tiefere Beziehung und mehr Nähe.

Der erste Band "Shades of Grey- Geheimes Verlangen" machte auf mich nicht gleich einen guten Eindruck. Es zog sich erst etwas hin, zwar lernen sie sich schnell kennen, aber bis die Geschichte dann richtig startet zieht es sich etwas zäh wie Kaugummi. Ab dem Moment, in dem Anastasia in Christians Hotelzimmer aufwacht, gewinnt die Geschichte an wirklicher Story. Ja Story. Von vielen Frauen hört man: "Shades of Grey, ja da geht es um perversen Sex." Ja es geht um perversen Sex, aber bei weitem nicht nur. Im Laufe des ersten Bands merkt man, dass mehr dahinter steckt. Man erfährt zum Teil warum Grey so ist wie er ist, und auch wie es Ana so geht wie es ihr geht. Das erste Buch endete mit einem so heftigen Knall, dass ich wirklich froh war, den nächsten Band gleich neben mir liegen zu haben!

In dem zweiten Band kommt dann einiges an Dramatik und Geschichte ins Buch, was es unmöglich macht es aus der Hand zu legen. Warum ist Christian Grey so ein abgefuckter, schwieriger und unsteter Mann? Was findet Anastasia an ihm? Was ist ihm zugestoßen? Stalker! Job Probleme und Freundschaften werden durchleuchtet und bringen Abwechslung beim Lesen.
Und auch Liebe kommt ins Spiel, nicht diese Blümchen, Herzchen und bling bling Liebe, aber sie ist eindeutig da. Von wessen Seite verrate ich nun hier nicht. Keine Angst, es wird nicht kitschig. Auch dieser Band endet mit eine "Oh mein Gott warum ist es jetzt zu Ende?"-Situation, doch auf den dritten Band muss Deutschland noch bis zum 24.Oktober 2012 warten.

Durch die Unbedarftheit und jugendlichen Naivität der 21-jährigen Ana, aus deren Sicht alles erzählt wird, wirkt die Geschichte locker und mitreißend. Oft denkt man sich "Was tut sie nur?" oder auch "Warum hat sie das gesagt?" Doch irgendwie schafft sie es einen auch zum Schmunzeln oder gar Lachen zu bringen.
Christian ist alles andere als jugendlich oder naiv, durch seine Dominanz, Erfahrung, Eifersucht und Korrektheit bekommen die Bücher eine zweite interessante Seite. Zwei Welten, welche unterschiedlicher nicht sein könnten prallen aufeinander, und wecken großes Interesse. Natürlich kommt es zwischen den beiden Hauptcharaktären immer wieder zu heißen Sexszenen, welche teilweise bis ins kleinste Detail beschrieben werden, und trotzdem schafft E.L. James es, dass sich die Bücher stilvoll lesen lassen. (Es kommt auch keine Langeweile auf, denn keine Sexsituation ist identisch.)

Ich persönlich finde, dass die Bücherreihe in keinem Damen-Bücherregal fehlen darf und unbedingt gelesen werden sollte. Mitreißend, Sexy und Dramatisch. Ich freue mich auf den dritten Band, und bin etwa genau so gespannt auf die Verfilmung, welche im Januar 2013 begonnen werden soll.

Bis dahin
und viel Spaß beim Lesen ;)

Eure Miff